Schwarzwaldverein Stockach e. V.
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Hugo Hahn - meine Zeit....

Meine Zeit im Schwarzwaldverein

 

Wenn ich heute mit 76 Jahren zurück denke an die Zeit seit dem Jahr 1972, in dem der Schwarzwaldverein gegründet wurde, frage ich mich manchmal, wie schnell diese Jahre vergangen sind.

Schließlich bin ich ein Mitglied der ersten Stunde. Bei der Gründungsversammlung am 30. Juni 1972 -der Adler Post Saal war gerammelt voll- wurde ich zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte ich bis 1980 inne.

Eigentlich war ich schon früher dabei. Denn Forstrat Konrad Bauer, auf dessen Initiative der Schwarzwaldverein gegründet wurde, hatte Karl Rudigier, Fritz Metterhauser und mich schon im Frühjahr zu Vorgesprächen und zur Vorbereitung einer Gründungsversammlung einbezogen.

Schon zu Beginn des jungen Vereins wurde in der Vorstandschaft beschlossen, Wanderungen nicht nur im Schwarzwald, sondern auch in unserem Heimatgebiet und vor allem in den Alpen durchzuführen. So wurde schon 1973 von mir die erste Bergtour auf die „Damülser Mittagsspitze“ geführt.

Im Winter 1973/1974 unternahmen wir unter meiner Führung die erste Skitour nach Deutwang, wobei ein Wanderfreund bei einem Sturz den Arm gebrochen hat.

Von Anfang an legte man großen Wert auf Kameradschaft und Geselligkeit. So wurde schon 1973 ein Waldfest in Hoppentenzell auf der „Eichhalde“ gefeiert. Solche Veranstaltungen waren in den späteren Jahren das Scheunenfest, also die „Sichelhänke“ auf dem Blumhof und heutzutage das „Frühlingsfest“ im Vereinsheim.

Mit Fritz Metterhauser und Hermann Schatz wollte ich „hoch“ hinaus. Wir gründeten die „Hochgebirgsgruppe“, die schon 1975 zur Alpingruppe umbenannt wurde. Nach dem tödlichen Absturz des Leiters der Alpingruppe, Egon Auer, an der „Zimba“ leitete ich ab 1981 diese Gruppe zeitweise. Geselligkeit wurde von den „Berglern“ in einem monatlichen „Berglerhock“ (Vorstufe des heute noch bestehenden monatlichen Wandertreffs) gepflegt. Neben Tourenbesprechungen wurde dabei gerne gesungen. Diese Bergsteigergruppe existierte bis 1991.

Gut in Erinnerung ist mir die Zeit des Umbaus eines alten Waldarbeiterheimes zu einem Wanderheim auf dem Belchen. „Dießlinhütte“ wurde sie getauft und zusammen mit der Ortsgruppe Schönau betrieben. Leider haben sich in der Mitte der Neunziger Jahre Unstimmigkeiten ergeben, was zur Aufgabe des stockacher Anteils an der Hütte führte.

Im Jahr 1978 organisierte und leitete ich die erste Wanderwoche des Schwarzwaldvereins im Schnalstal in Südtirol. Während der von mir ebenfalls durchgeführten zweiten Wanderwoche in Südtirol erfuhren wir vom tödlichen Absturz des Leiters unserer Alpingruppe, des Bergkameraden Egon Auer. Diese Todesnachricht machte uns sehr betroffen.

Stark bewegend war für mich 1981 deshalb die Bergtour auf den „Didamskopf“, bei der eine beeindruckende Bergmesse durch unseren aus Stockach stammenden Pfarrer Helmut Benkler als Gedenkgottesdienst für den tödlich abgestürzten Egon Auer gehalten wurde. Eine zweite Bergmesse, verbunden mit dem Anbringen einer Gedenktafel über der Absturzstelle fand im darauf folgenden Jahr 1982 statt.

Nicht nur das Wandern war mir ein Herzensanliegen, sondern auch der Naturschutz. Deswegen übernahm ich 1991 den vakanten Posten des Naturschutzwartes unserer Ortsgruppe. Zusätzlich war ich für den Bezirk „Donau-Hegau-Bodensee“ von 1991 bis 1994 als Bezirksnaturschutzwart und als Gauwanderwart (stellvertretend für den erkrankten Gauwanderwart Mink) im Einsatz.

Nach der Aufgabe der Beteiligung an der Dießlinhütte machte ich mir zusammen mit der Vorstandschaft Gedanken über einen Ersatz dieses Wanderheimes in unserer Nähe. Das Gebäude neben meinem Wohnhaus, der ehemalige Hengststall stand leer, Diesen Sachverhalt trug ich der damaligen Vorstandschaft vor. Bestand vielleicht hier eine Möglichkeit, direkt in Stockach eine solche Unterkunft zu bekommen? Nach einer anfänglichen Skepsis wurde die Sache nach dem Einverständnis der Stadt Stockach als Grundstückseigentümerin in Angriff genommen. Entsprechend einem Vorschlag von mir erfolgte im Jahr 1991 der Beschluss zum Umbau des ehemaligen Hengststalles zu einem Vereinsheim. Als Architekt übernahm ich 1998 die Planung des neuen Vereinsheimes.

Sehr gefreut haben mich die Ehrungen für mein Engagement. Von der Ortsgruppe Stockach erhielt ich die Auszeichnung in Bronze. Die Auszeichnung in Silber bekam ich 1994 vom Bezirk Donau-Hegau-Bodensee. Im Jahr 2003 wurde ich von der Ortsgruppe Stockach des Schwarzwaldvereins zum Ehrenmitglied ernannt.,

Trotz meiner Berufe als Architekt und als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Immobilienbewertung, die beide viel Zeit in Anspruch nahmen, und neben meinem Engagement bei der Stockacher Feuerwehr habe ich mir für unseren Schwarzwaldverein über all die Jahre viel Zeit genommen. Alles aber habe ich gerne für den Verein und für die Berg- und Wanderkameraden getan.

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